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Polyposis, familiäre adenomatöse (FAP) - Nachweis im EDTA-Blut

Klinische Indikation

5 bis 10 % aller kolorektalen Karzinome entstehen auf der Grundlage erblicher Dispositionen, die zumeist einem autosomal-dominanten Erbgang folgen. Hierfür sind im Wesentlichen zwei Krebssyndrome verantwortlich: Das Hereditäre Nichtpolypöse Kolorektale Karzinom (HNPCC) und die Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP). Die autosomal dominant vererbte familiäre adenomatöse Polyposis (OMIM-Kode: _GP:175100, _ GG:611731) umfasst ca. 1% aller kolorektalen Karzinomerkrankungen. Eine positive Familienanamnese ist in ca. 75% aller Patienten vorhanden. Die häufigste Ursache sind Mutationen im APC (Adenomatöse Polyposis Coli) Gen (Chr. 5q21). Das APC-Protein fungiert als Tumorsuppressor. Eine Minderheit der betroffenen Patienten ohne APC-Mutationen weist Genveränderungen im MYTYH-Gen (Chr. 1p34.3-32.1) auf, die ebenfalls zur klinischen Manifestation einer FAP vom Typ 2 führen (OMIM-Kode: _GP: 608456, GG:_604933). Hierbei handelt es sich um ein DNA-Reparatur-Protein mit autosomal rezessiver Vererbung. Die klinische Manifestation imponiert durch die progressive Entwicklung multipler (>100) kolorektaler Adenome in der 2.Lebensdekade, insbesondere im distalen Dickdarmabschnitt, die als obligate Präkanzerose zu werten sind. Meist kommt es im dritten bis vierten Lebensjahrzehnt zu einer malignen Entartung; die Penetranz der malignen Erkrankung ist über das Lebensalter nahezu komplett.
Häufig treten bei FAP-Patienten extrakolonische Manifestationen (z.B. Adenome im Magen, Duodenum und an der Papilla Vateri, Zahn-/Kieferanomalien, Osteome, und Hautneoplasien wie Epidermoidzysten und Desmoide) auf. Eine weniger schwere Form der FAP, die attenuierte adenomatöse Polyposis Coli (AAPC), ist durch eine geringere Anzahl von Polypen (<100) charakterisiert und weist zudem einen späteren Erkrankungsbeginn (ca. 50-55 J.) im Vergleich zur klassischen FAP auf. Bezüglich der klinischen Manifestationen (Anzahl der Polypen) existiert eine partielle Geno-Phänotyp Korrelation, die auch prognostische Bedeutung bezüglich der Entstehung des Karzinoms hat. Im Rahmen der Stufendiagnostik werden das APC- und MYTYH-Gen bestimmt.

Beurteilung

Nach einer DNA-Extraktion aus EDTA-Blut, werden die kodierenden Exone des APC-Gens mittels PCR amplifiziert. Der Nachweis der Mutationen erfolgt durch Sequenzierung dieser Bereiche und den nachfolgenden Vergleich mit der Referenzsequenz (Stufe 1). Der Nachweis von Deletionen und Duplikationen erfolgt mittels MLPA-Technologie (Stufe 2). Analoge Analysen werden bezüglich des MYTYH-Gens (Stufe 3)durchgeführt.

Ergebnis: Nachweis von Mutationen im APC oder MYTYH Gen.

Sonstiges

Methode PCR
Synonyme APC-Gen: Adenomatöse Polyposis Coli, MYTYH-Gen,
Präanalytik

Originalverschlossenes seperates EDTA-Blut versenden. Eine unterschriebene Einwilligungserklärung des Patienten ist unbedingt erforderlich, da diese Untersuchung unter das Gendiagnostikgesetz fällt. Die Bestimmung erfolgt nicht, wenn keine Einwilligungserklärung vorliegt!

Aufbewahrung bei Raumtemperatur
Volumen 2 ml
Aufklärung vor genetischen Analysen gemäß §9 Gendiagnostikgesetz
Einwilligungserklärung zur Durchführung einer genetischen Analyse
Laborinformation 109: Gendiagnostikgesetz

Stand: 15.06.2017

nicht akkreditiertes Verfahren

 

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