HNPCC-Syndrom (Hereditäres nonpolypöses Coloncarzinom) im EDTA-Blut
Klinische IndikationPatienten mit autosomal-dominant erblichem Darmkrebs ohne Polyposis ("Hereditary Nonpolyposis Colorectal Cancer" [HNPCC], Lynch-Syndrom) haben ein deutlich erhöhtes Risiko für verschiedene Tumore. Das Syndrom beruht auf Mutationen in einem von vier Genen des DNA-Mismatch-Reparatursystems und betrifft ca. 0,2% der Allgemeinbevölkerung und 2-3% aller kolorektalen Karzinome (OMIM-GP:120435). Mutationen und Defekte im MSH2- (50-60%) und MLH1-Gen (25-30%) verursachen die Mehrheit der HNPCC-Fälle, wohingegen die anderen Gene (siehe "Methode") einen deutlich geringeren Anteil ausmachen und daher erst bei Ausschluss der MSH2-, MLH1-Gene analysiert werden. Im Gegensatz zur familiären adenomatösen Polyposis coli (FAP) finden sich beim HNPCC-Syndrom meist nur einzelne kolorektale Adenome oder Karzinome, die sich klinisch nicht von sporadischen Tumoren unterscheiden lassen. Zur Indikationsstellung einer molekulargenetischen Analyse dienen die "Amsterdam-II-" und "Bethesda-Kriterien".
BeurteilungNach einer DNA-Extraktion aus EDTA-Blut, werden im Rahmen der Stufendiagnostik die kodierenden Exone der MLH1 (OMIM_GG:120436), MSH2 (OMIM_GG: 609309), MSH6 (OMIM_GG: 600678), PSM2 (OMIM-GG: 600249), TGFBR2 (OMIM_GG:190182), MLH3 (OMIM_GG:604395) bzw. EPCAM (OMIM-GG: 185535) Gene mittels PCR amplifiziert. Der Nachweis der Mutationen erfolgt durch Sequenzierung dieser Bereiche und den nachfolgenden Vergleich mit der Referenzsequenz (Stufe 1). Der Nachweis von Deletionen und Duplikationen für diese Gene erfolgt mittels MLPA-Technologie (Stufe 2). Normalbereiche
Sonstiges
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Aufklärung vor genetischen Analysen gemäß §9 Gendiagnostikgesetz | |
Einwilligungserklärung zur Durchführung einer genetischen Analyse | |
Laborinformation 109: Gendiagnostikgesetz |
Stand: 12.06.2017 |
nicht akkreditiertes Verfahren |