Klinische Indikation
Periodische auftretende Paralysen (HOKPP) sind autosomal dominant vererbte Erkrankungen, die durch Mutationen in Ionenkanälen, insbesondere Ca2+/Na+ -Kanälen, verursacht werden. Charakteristisch sind episodisch auftretende Muskelschwächen, die oft mit veränderten Serum-Kaliumkonzentrationen assoziiert sind. Klinische Leitsymptome sind episodische Phasen einer Muskelschwäche oder -Lähmung, oft in Ruhephase nach starker Muskelaktivität oder provoziert durch kaliumreiche Nahrung, Fasten, Alkohol oder Kälte. Ursächlich sind Mutationen in 2 Ionenkanälen für die Erkrankung verantwortlich. Mutationen im CACNA1S-Gen (Typ1; OMIM_GP: 170400; _GG:114208) oder SCN4A-Gen (Typ2, OMIM_GP: 170500; _GG: 613345) sind in der Mehrheit (70-80%) der Betroffenen nachweisbar. Im Rahmen der Stufendiagnostik werden in Stufe 1 die häufig auftretenden Mutationen im CACNA1S-Gen (Exone 11, 20, 21, 30) analysiert. Stufe 2 beinhaltet die Analyse von Exonen mit pathologisch relevanten Genvarianten des SCN4A-Gens sowie seltenen Mutationen des CACNA1S-Gens. Abschließend werden alle restlichen Exone beider Gene untersucht und eine MLPA-Analyse zum Nachweis von Deletionen/Amplifikationen (Stufe 3) durchgeführt.
Beurteilung
Nach einer DNA-Extraktion aus EDTA-Blut werden mit Hilfe spezifischer Primer die kodierenden Exone der ACNA1S- und SCN4A-Gene entspr4echend der Stufenidiagnostik amplifiziert. Der Nachweis der Mutationen erfolgt durch Sequenzierung dieser Bereiche und den Vergleich mit den Referenzsequenzen.
Normalbereiche
Konventionell (KE): . |
Nachweis von Mutationen im CACNA1S- und SCN4A-Gen |
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Sonstiges
Methode |
PCR |
Synonyme |
CACNA1S- und SCN4A-Gen |
Präanalytik |
Originalverschlossenes seperates EDTA-Blut versenden. Eine unterschriebene Einwilligungserklärung des Patienten ist unbedingt erforderlich, da diese Untersuchung unter das Gendiagnostikgesetz fällt. Die Bestimmung erfolgt nicht, wenn keine Einwilligungserklärung vorliegt! |
Aufbewahrung |
Raumtemperatur |
Volumen |
2 ml |
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