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Neurofibromatose NF1-Gen im EDTA-Blut

Klinische Indikation

Die Neurofibromatose-Typ 1 (von Recklinghausen, NF 1) ist eine der häufigsten genetisch bedingten Tumorerkrankungen (OMIM 162200). Die Inzidenz beträgt in Mitteleuropa etwa 1:3000 1:4000. Das Krankheitsbild der NF 1 ist komplex. Neben multiplen Tumoren der Haut und des Nervensystems können psychomotorische Retardierung, Skelettveränderungen wie Skoliose und Pseudarthrose, Gefäßveränderungen und Pigmentierungsstörungen (z.B. Café-au-lait Flecken) auftreten. Die Vererbung ist autosomal-dominant, die Hälfte der Fälle sind mit einer positiven Familienanamnese assoziiert, während die anderen 50% der Erkrankungen auf Neumutationen zurückzuführen sind. NF1 zeigt eine vollständige Penetranz bei hoher phänotypischer Variabilität. Im Kindesalter besteht sogar ein 200- bis 500fach erhöhtes Risiko für myeloproliferative Erkrankungen. Entsprechend der NIH-Kriterien sollten NF-1-Patienten mindestens zwei der folgenden Merkmale/Sympotome aufweisen:

- 6 oder mehr so genannte Café-au-lait-Flecken - milchkaffeefarbene (hellbraune) Hautflecken, die bereits bei der Geburt vorliegen oder kurz danach auftreten
- > 2 Neurofibrome, gutartige Geschwülste bestimmter Nerven- und Bindegewebszellen, die sich auf, in oder unter der Haut und auch in jedem Körperteil bilden können
- "Sommersprossenartige" Pigmentierung der Achselhöhlen und/oder der Leisten
- Optikusgliom
- > 2 Irishamartome (Pigmentanreicherungen auf der Regenbogenhaut des Auges, auch "Lisch-Knötchen" genannt)
- Knochenveränderungen wie Keilbeindysplasie oder Verdünnung der langen Röhrenknochen mit oder ohne Pseudarthrose (Scheingelenk)
- Positive Familienanamnese für NF1 bei Verwandter ersten Grades

Kausal verantwortlich sind Mutationen des NF1 Gens (Chromosom 17, OMIM: 613113), welches für das Protein Neurofibromin kodiert. Neurofibromin ist Tumorsuppressor, der das Ras-"signaling" inhibiert. Das Transkript beinhaltet 58 Exone, wobei alternative Spleißformen auftreten. Bisher sind über 1300 verschiedene Mutationen bekannt, die über das Gen verteilt auftreten. s NF1-Gen flankierenden Bereichen vor, die das NF1-Gen beinhaltet. Das NF1 Gen weist eine sehr hohe Neumutationsrate (ca. 5x10-5/Generation) auf. Die molekulargenetische Diagnostik umfasst zwei Stufen.

Beurteilung

Nach der Isolation genomischer DNA werden unter Verwendung NF1-spezifischer Primer in Stufe 1 alle Exone inklusiver der benachbarten Spliceorte mittels PCR amplifiziert und mittels Sequenzierung auf Mutationen analysiert. Bei fehlendem Nachweis von Mutationen erfolgt im Rahmen der Stufe 2 eine Analyse des NF1 Gens mittels Multiplex Ligation Probe Amplifikation (MLPA) -Technologie, um Deletionen bzw. Insertionen nachzuweisen.

Sonstiges

Methode PCR
Synonyme Morbus von Recklinghausen, Neurofibromatose Typ 1
Präanalytik

Originalverschlossenes seperates EDTA-Vollblut einsenden! Für diese Untersuchung ist eine Einwilligungserklärung (s.u.) des Patienten undbedingt erforderlich.

Aufbewahrung bei Raumtemperatur
Volumen 5 ml
Aufklärung vor genetischen Analysen
Einwilligungserklärung zur Durchführung einer genetischen Analyse
Laborinformation 109: Gendiagnostikgesetz

Stand: 13.06.2017

nicht akkreditiertes Verfahren

 

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