Klinische Indikation
Das Loeyz-Dietz-Syndrom (alt: Marfan-Syndrom Typ2A, 2B) ist ein autosomal dominant vererbte Erkrankung, die durch Mutationen in den Genen des "Transforming Growth Factor ß-Signalweges" verursacht werden (Typ 2A: OMIM_P: 608967; Typ2b: OMIM_P: 610380). TGFBR1 (OMIM_G: 190181) und TGFBR2 (OMIM_G: 190182) sind die Rezeptoren, welche die Wirkung von TGF-ß1 vermitteln. Dieses Zytokin ist ein wesentlicher Regulator der Differenzierung u.a. des Bindegewebes und Gefäßsystems. Die klinische Präsentation ist von der Mutation abhängig und überlappt sehr stark mit dem klassischen Marfan Syndrom Typ 1, welches durch Mutation im Fibrillin 1 (FBN1) Gen verursacht wird. Kardiovaskuläre Komplikationen sowie Aortendissektion bzw. -dilatation sind häufig beobachtete Pathologien. Die Diagnose erfolgt nach Bedingungen der "Berlin-" oder "Gent-Nosologie", wobei die Anzahl der betroffenen Organsysteme (unterteilt in Haupt- und Nebenkriterien), die Familienanamnese entscheidet sind. Eine Unterscheidung des Loeys Dietz Syndroms vom klassischen Marfan-Syndrom Typ 1 ist nur molekulargenetisch möglich, so dass beide Gene im Rahmen der Stufendiagnostik nach fehlendem Nachweis pathologisch relevanter Mutationen im FBN1-Gen untersucht werden.
Beurteilung
Nach der Isolation genomischer DNA werden unter Verwendung TGFBR2 (Stufe 1) - und TGFBR1 (Stufe 2) spezifischer Primer alle Exone inklusiver der benachbarten Spliceorte mittels PCR amplifiziert und durch Sequenzierung auf Mutationen analysiert. Für beide Gene erfolgt zusätzlich eine Analyse mittels Multiplex Ligation Probe Amplifikation (MLPA) -Technologie, um Deletionen bzw. Insertionen nachzuweisen.
Nachweis von Mutationen im TGFBR1 bzw. TGFBR2 Gen.
Sonstiges
Methode |
PCR |
Präanalytik |
Eine unterschriebene Einwilligungserklärung des Patienten ist unbedingt erforderlich, da diese Untersuchung unter das Gendiagnostikgesetz fällt. |
Aufbewahrung |
bei Raumtemperatur |
Volumen |
2 ml |
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