Ziel/Indikation:

  • V.a. Akromegalie/Gigantismus/Hochwuchs durch Überproduktion von STH (GH)
  • Überprüfung des Therapierfolgs

Prinzip:

Wird der Patient mit Glucose belastet, so führt dies zu einer Hemmung der STH-Sekretion beim Gesunden. Im Fall einer autonomen Produktion von STH kann durch Glucosebelastung keine STH-Suppression erreicht werden.

 Vorbereitung:

  • Der Patient sollte nüchtern bleiben.
  • Legen eines venösen Zugangs mindestens 30 Minuten vor Testbeginn.
  • Aufklärung des Patienten über Nebenwirkungen (vergleichbar oGTT: Hyperglykämie, reaktive Hypoglykämie)

Kontraindikationen:

 entgleister Diabetes mellitus

Durchführung:

 Röhrchen gut beschriften, gekühlt lagern und gekühlt transportieren!        

  • Abnahme der basalen Proben 30min. vor und direkt vor (t=0) Beginn des Testesà  2 x Serum (STH)
  • Gabe von 75g Glucose à Kinder: 1,75 - 2,35g /Kg KG, maximal 100g
  • weitere Blutentnahmen nach 30, 60, 90, 120 und ggf. 180 Min à 4 (5) x Serum (STH)

Ergebnisse und Interpretation:

minimale STH-Konzentration < 0,4 ng/ml      à   keine autonome STH-Produktion (bei normalen IGF-1 Werten!)


Bleibt eine STH-Suppression aus oder kommt es zu einem paradoxen STH-Anstieg spricht dies für einen STH-Exzess. Bei milder STH-Überproduktion kann der Test bei einem Cut-Off-Wert von < 0,4 ng/ml falsch negativ ausfallen.

Beachte: Akute Allgemeinerkrankungen, Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus und Anorexia nervosa können zu einem paradoxen STH-Anstieg führen.

Eine akute Stressreaktion kann ebenfalls zu einer verminderten STH-Suppression führe.

 

Literatur:

AWMF Leitlinie Diagnostik des Wachstumshormonmangels bei Kindern und Jugendlichen, Nr. 174/002, 2014
Partsch, Endokrinologische Funktionsdiagnostik, Schmidt & Klauning, 7. Auflage, 2011
Lehnert, Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokr., Diab. und Stoffw. Thieme Verlag, 4. Auflage, 2015