Ein Tumor ist, wenn etwas schwillt,
sich breit macht und nach außen quillt,
die Welt um sich herum vergißt,
brutal und egoistisch ist,
maligne autonomisiert,
vorangeht bis der Mensch krepiert.


Das passt uns nicht, das macht uns krank,
da wehrt man sich sein Leben lang
und geht, wenn einem Böses schwant,
zum Doktor, der nichts Gutes ahnt,
wenn er dann untersucht und sticht,
durchleuchtet und lateinisch spricht.


Die Angst nimmt zu, das Zittern auch,
was trag ich nur in meinem Bauch,
Der Puls, er rast, der Blutdruck steigt,
bis sich der Arzt nach vorne neigt:
”Nun, Mädchen, sei man wieder froh,
dein Tumor ist ein Embryo.”


Das Fräulein tat sehr überrascht,
obwohl, sie hatte einst genascht,
vielleicht dabei zu viel vertraut,
der Gummi war wohl nackte Haut.
Und dabei hat sie es ereilt,
so schnell wird man vom Krebs geheilt.