Klinische Indikation
Hereditär bedingte primäre Kardiomyopathien können sowohl isoliert als auch in "Mischformen" mit erworbenen Kardiomyopathien in unterschiedlichster klinischer Präsentation auftreten. Hierzu gehören: Hypertrophe (HCM), Dilative (DCM), Restriktive (RCM) Kardiomyopathien, Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopathie/Dysplasie (ARVC/D), "Left ventricular non-compaction" Kardiomyopathie (LVNC, NCCM) sowie primäre Erkrankungen mit arrhythmogenem Potential wie " Long/Short?QT-Syndrom (LQTS/SQTS), Brugada-Syndrom, Katecholaminerge polymorphe ventrikuläre Tachykardie (CPVT). Die genetischen Formen dieser Erkrankungen beruhen in der Regel auf autosomal dominant wirksamen Mutationen von Genen, die Proteine der "Z-Disc", Sarcolemma und Desmosomen kodieren. Bisher sind mehr als 30 Gene identifiziert, deren Mutationen eine wesentliche pathogenetische Bedeutung für die klinische Präsentation der Erkrankung haben. Wichtige Kandidatengene sind: Tafazzin (Barths Syndrome: OMIM-P:302060, OMIM-G:300394), Myosin-heavy Chain 7 (LVNC/HCM: OMIM-P:613426, OMIM-G:160760), Troponin T2 (HCM/LVNC: OMIM-P:601494, OMIM-G:191045), LDB3 (DCM: OMIM-P:601493, OMIM-G:605906) und MYBPC3 (HCM/LVNC: OMIM-P:615396, OMIM-G-Kode:600958), Plakoglobin (ARVD, OMIM-P:611528, OMIM-G:173325), TNNI 3 (OMIM-G: 191044, OMIM-P: 613286)
Beurteilung
Nachweis von Mutationen bei Hereditären Kardiomyopathien.
Nach der Isolation genomischer DNA werden die kodierenden Exone der relevanten Kandidatengene einschließlich ihrer Spliceorte mittels PCR amplifiziert. Der Nachweis der Mutationen erfolgt mittels Sequenzierung (Stufe 1), Deletionen und Insertionen werden mittels "Multiple Ligation Probe Amplifikation" (MLPA) analysiert (Stufe2). Die Reihenfolge der Kandidatengene wird in Abhängigkeit von den EKG- und klinischen Befunden festgelegt und richtet sich nach der Prävalenz der zu erwartenden Mutationen für die vorliegende klinische Symptomatik.
Sonstiges
Zugehörigkeit |
Genetik
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Methode |
PCR |
Synonyme |
Taffazin-Gen, MYH7-Gen, TNNT2-Gen, LDB3-Gen, MYBPC3-Gen, TNNI3-Gen |
Präanalytik |
Originalverschlossenes seperates EDTA-Blut versenden. Eine unterschriebene Einwilligungserklärung des Patienten ist unbedingt erforderlich, da diese Untersuchung unter das Gendiagnostikgesetz fällt. |
Aufbewahrung |
bei Raumtemperatur |
Volumen |
2 ml |
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