Klinische Indikation
Bei der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie (PNH) handelt es sich um eine seltene erworbene Erkrankung hämatopoetischer Stammzellen des Knochenmarkes. Die Erkrankung verläuft klinisch höchst variabel, charakteristisch sind eine intravasale Hämolyse, eine Thrombophilie, mit der Neigung zu Thrombosen in typischer und atypischer Lokalisation und eine Zytopenie, die in ihrer Ausprägungsform von einer milden, subklinischen Zytopenien bis hin zu einer schweren Panzytopenien reichen kann. Obwohl zur klassischen Manifestation der PNH der dunkelbraune Morgenurin gehört, so ist dieses typische klinische Zeichen nur bei ca. einem Viertel der PNH-Patienten zum Zeitpunkt der Erstdiagnose nachweisbar. Die Grundlage der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie sind erworbene somatische Mutationen im PIG-A-Gen, welches auf dem X-Chromosom lokalisiert ist OMIM-Kode: _GP:300818, _GG:311770). Durch die Mutation in einer oder mehreren multipotenten Stammzelle sind verschiedene Immunzelltypen betroffen und es entsteht eine "Mosaiksituation". Auf der Grundlage dieser Mutationen kommt es zur GPI-Defizienz verschiedener Proteine auf peripheren Blutzellen, z.B. dem Fehlen komplementinaktivierender Proteine auf Erythrozyten (CD55, CD59). Die Hämoglobinurie korreliert mit dem Anteil des PNH-Klons, d. h. des Anteils der GPI-defizienten Zellen im peripheren Blut. Neben der Basisdiagnostik spielt die durchflusszytometrische Analyse GPI-verankerter Proteine eine wesentliche Rolle (https://www.dgho-onkopedia.de/de/onkopedia/leitlinien/paroxysmale-naechtliche-haemoglobinurie-pnh).
Beurteilung
Nach einer DNA-Extraktion aus EDTA-Blut, werden die kodierenden Exone 2-6 inkl. der benachbarten Spliceorte des PIG-A Gens mittels PCR amplifiziert. Der Nachweis der Mutationen erfolgt durch Sequenzierung dieser Bereiche und den nachfolgenden Vergleich mit der Referenzsequenz.
Ergebnis: Nachweis von Mutationen im PIG-A Gen.
Sonstiges
Zugehörigkeit |
Genetik
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Methode |
PCR |
Synonyme |
PNH - PIG-A-Genmutation |
Präanalytik |
Originalverschlossenes seperates EDTA-Blut versenden. Eine unterschriebene Einwilligungserklärung des Patienten ist unbedingt erforderlich, da diese Untersuchung unter das Gendiagnostikgesetz fällt. Die Bestimmung erfolgt nicht, wenn keine Einwilligungserklärung vorliegt! |
Aufbewahrung |
bei Raumtemperatur |
Volumen |
2 ml |
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