Unter chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen versteht man rezidivierende oder kontinuierliche entzündliche Erkrankungen des Darms. Die beiden häufigsten Formen sind die Colitis ulcerosa und der Morbus Crohn. Seltener sind die kollagene und lyphozytäre Colitis, welche nur mit histologischen Methoden diagnostiziert werden können und daher zusammen als mikroskopische Colitis bezeichnet werden.

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa brechen besonders häufig im Alter von 15 bis 35 Jahren aus, können aber auch erst mit einem zweiten Gipfel ab einem Alter von 60 Jahren erstmalig Beschwerden verursachen. In Deutschland sind derzeit ungefähr 320.000 Menschen – Männer und Frauen mit etwa gleicher Häufigkeit betroffen.
Heilbar sind die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen nicht, die Krankheitsschübe lassen sich jedoch mit medikamentöser Behandlung und einer Anpassung der Lebensgewohnheiten an Häufigkeit und Intensität reduzieren.
Bei beiden Erkrankungen sind die Symptome ähnlich: die Patienten leiden unter Bauchschmerzen, häufigen, zum Teil blutigen Durchfällen sowie bei länger anhaltenden Schüben unter Gewichtsverlust und Schwäche. Darüber hinaus können Beschwerden auch außerhalb des Magen-Darm-Trakts auftreten, z.B. an den Gelenken und der Haut.

Die Differenzialdiagnostik umfasst die Ultraschalluntersuchung, Endoskopie, ggf. CT / MRT, sowie folgende Labormethoden:

  • M. Crohn: Auto-Ak gg. exokrines Pankreas (Acinuszellen)- Prävalenz 39 %, Titer ab 1:32 sind pathognomonisch;
    Ak gg. Granulozyten (pANCA)- Zielantigen unbekannt
    Ak gg. Saccharomyces cerevisiae
  • Colitis ulcerosa: ausschließlich hier finden sich Auto-Ak gg. intestinale Becherzellen, Prävalenz nur ca. 30% aber 100% Spezifität,
    Ak gg. Granulozyten (pANCA)- Zielantigen unbekannt
    Ak gg. Saccharomyces cerevisiae

Die zusätzliche kombinierte Bestimmung von pANCA erhöht die Sicherheit der Diagnostik bei Colitis ulcerosa von ca. 30% auf 72% und bei M. Crohn auf 43%. Ebenso ermöglicht der Nachweis der Ak gg. Saccharomyces cerevisiae zusätzlich zu den Pankreas-Ak eine höhere Trefferquote (ca. 80%) bei M. Crohn.

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