Einführung der Hepatitis E-Diagnostik im Labor Schenk/Ansorge

Aufgrund der vermehrten Nachfrage und der weiter ansteigenden Zahlen der Hepatitis E-Fälle in Deutschland haben wir die serologische Diagnostik sowie den Direktnachweis des Hepatitis E-Virus bei uns etabliert. Dabei sind folgende Hinweise zu beachten:

Erreger:

Hepatitis E wird von einem RNA-Virus der Familie Hepeviridae verursacht.

Reservoir: 

Für den in Deutschland hauptsächlich vorkommenden HEV Genotyp 3  stellt das Haus- und Wildschwein das vermutlich wichtigste Reservoir dar. Für die in Asien und Afrika anzutreffenden Genotypen 1 und 2 ist der Mensch das einzig bekannte Reservoir.

Infektionsweg: 

Hauptsächlich erfolgt die Übertragung über unzureichend gegartes Schweine- oder Wildschweinfleisch und daraus hergestellten Produkten. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist bei reiseassoziierten HEV-1 und -2-Infektionen durch Schmierinfektion möglich.


Inkubationszeit:

15-64 Tage


Klin. Symptomatik: 

Überwiegend asymptomatisch. Symptomatische Infektionen verlaufen akut, selbstlimitierend und häufig 
ohne Ikterus, mit milden gastrointestinalen oder allgemeinen Symptomen. Bei Schwangeren aus den Gebieten mit Verbreitung des HEV-Genotyps 1 wurde ein hoher Anteil fulminanter Hepatitiden mit Todesraten von bis zu 30% berichtet.

Labordiagnostik:

  • HEV-Genotyp 1 und 3 wird erfasst: Anti-HEV-IgM- und -IgG-Antikörper sowie Bestätigungsblot beim grenzwertigen oder positiven Ergebnis im Serum (Kassenleistung).
  • HEV-RNA (PCR) im Stuhl bei Verdacht auf eine frische Infektion (IGeL). Infektionsquelle! 

Meldepflicht: 

Namentliche Meldung an Gesundheitsamt gemäß §6 Abs.1 Nr.1 IfSG: Krankheitsverdacht, die Erkrankung 
sowie der Tod an akuter Virushepatitis.

Literatur: RKI Epidemiologisches Bulletin 44/2015 RKI Epidemiologisches Bulletin 3/2017

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