Erreger

Das Parvovirus B19 (benannt nach der Probennummer (B19), in der es entdeckt wurde) ist ein DNA-Virus, dessen Zielzellen erythropoetische Vorläuferzellen des Knochenmarks sind, die teilweise zerstört werden.

Klinische Bedeutung

Parvovirus B19 verursacht zumeist im Kindesalter eine fieberhafte Erkrankung, welche mit einem ringförmigen oder girlandenförmigen makulopapulösem Exanthem (an den Wangen in Schmetterlingsform, "Ohrfeigengesicht") einhergeht und vorwiegend problemlos ausheilt. Diese Erkrankung wird als Ringelröteln oder Erythema subitum bezeichnet. Als nachfolgende Komplikationen u.a. bei Immunsuppression können Gelenkbeschwerden (symmetrische Arthropathien, vorwiegend an kleineren Gelenken), Hepatitis, Myokarditis, Enzephalitis oder eine chronische Anämie auftreten.

Darüber hinaus können Primärinfektionen während der Schwangerschaft (in Deutschland schätzungsweise 3000-4000 betroffene Sdchwangere), in ca. 20-30% der Fälle zu kindlichen Fehlbildungen führen, wie z.B Spontanabort (vorranging im 1. Trimenon), Hydrops fetalis, Anämie oder intaruteriner Fruchttod (vorranging 2. Trimenon, ingesamt 70-80 fetale Todesfälle pro Jahr in Deutschland).

Übertragung

Die Übertragung erfolgt primär durch Tröpfchen, u.a. infolge Niesen oder Husten. Ebenso ist eine Übertragung durch Blut oder Blutprodukte sowie transplazentar möglich.
Die Ansteckungsgefahr ist vor Auftreten des Hautausschlags am größten und eine Infektion relativ schlecht zu vermeiden.

Diagnostik

  • Basisdiagnostik zur Abklärung der Immunitätslage:
    IgM- und IgG-Antikörpernachweis im Serum
    Die IgM-Antikörper sind frühestens 10 Tage nach Infektion nachweisbar, können aber schon 3 Wochen post infectionem nicht mehr nachweisbar sein. Ein negatives IgM kann eine kürzlich stattgehabte Infektion nicht sicher ausschließen. IgG-Antikörper erscheinen unmittelbar nach den IgM-Antikörpern.
  • Verdacht auf fetale Infektion bei sonografischen Hinweisen oder anderer Indikation:
    Nachweis viraler DNA im mütterlichen EDTA-Blut, Fruchtwasser oder fetalem EDTA-Blut
    IgM-Antikörpernachweis im fetalem Serum
  • Gravidität (Abgrenzung einer Primärinfektion von einer Reaktivierung):
    Titerverlaufskontrolle mit entsprechender Titerdynamik der IgM und IgG-Antikörper
    Westernblotuntersuchung aus Serum zur Bestimmung der Spezifität der IgG-Antikörper

Bei weiteren Fragen, wenden Sie sich bitte an uns.

 

PDF-Download druckbare Version zum Download