Indikation

  • Zur Suppression erhöhter Androgenspiegel (Testosteron, Androstendion oder Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEAS))

Prinzip

Eine Suppression der Androgenen dient zum Ausschluss einer autonomen Sekretion von Cortisol und Androgenen. Gleichzeitig stellt der Test beim Androgenexzess einen therapeutischen Ansatz dar (Dexamethasongabe wenigstens zwei Wochen, besser drei Wochen)   

Besonderheiten: Bei ausgeprägter Hyperandrogenämie muss im Vorfeld ein adrenaler Enyzmdefekt der Steroidbiosynthese (z. B. AGS durch 21-Hydroxylasemangel) ausgeschlossen worden sein! (ACTH-Test; genetische Analysen)

Vorbereitung

  • bei den Blutentnahmen muss der Patient nüchtern sein
  • stressfreie Blutentnahme

Durchführung

  • Nach Feststellung erhöhter Androgenkonzentrationen kontinuierliche abendliche Einnahme von 0,5 mg Dexamethason (zwischen 22.00 und 23.00 Uhr)

Patient genau über den Zeitpunkt der Tabletteneinnahme instruieren!

  • Nach frühestens 10-14 Tagen zweite Blutentnahme:
    • um 8.00 Uhr (ca. 10 Stunden nach der letzten Einnahme) zur Kontrolle der primär erhöhten Androgene und des Cortisols

Auswertung

  • Zielbereich Testosteron: Abfall um mindestens 30-50 ng/dl (bzw. 0,3 -0,5 ng/ml)  oder bis in den Normbereich
  • für eine weitere Glukokortikoidgabe spricht der Abfall der Androgene bis in den Referenzbereich bei noch nachweisbarem Cortisol-Spiegel, zwischen 2 und 4 µg/dl  (bzw. 20 und 40 ng/ml)

Bewertung

Kein wesentlicher Abfall der Androgenwerte spricht für:

  • Überwiegend oder ausschließliche ovarielle Komponente der Hyperandrogenämie
  • ungenügende Dosierung des Dexamethasons
  • Nichteinhaltung der standardisierten Bedingungen (Einnahme- und Blutentnahmezeitpunkt!)
  • Nichteinnahme des Präparats (die gleichzeitige Bestimmung des Cortisols erlaubt die Überprüfung der Compliance)
  • für einen autonomen Prozess im Sinne eines Tumors

 

Bei Frauen, mit sich rasch entwickelnden Hirsutismus, besteht der Verdacht eines Tumors bis zum Beweis des Gegenteils.

Labordiagnostischer Verdacht besteht:

  • bei DHEAS-Spiegel > 700-800 µg/dl (bzw. 7-8 µg/ml) oder
  • Testosteron > 150-200 ng/dl (bzw. > 1,5-2 ng/ml)

 

Literatur

Leidenberger et. Al., Klinische Endokrinologie für Frauenärzte, 4. Auflage, 2009, ISBN: 978-3-540-89759-0