Ziel/Indikation:

 V.a. latente Hyperprolaktinämie (Bsp.: nur nächtliche Prolaktin-Erhöhungen, etc.)

Prinzip:

Die hypophysäre Ausschüttung von Prolaktin wird über die hemmende Wirkung von Dopamin aus dem Hypothalamus reguliert. Durch die Gabe eines Dopamin-Antagonisten wird die hemmende Wirkung des Dopamins auf die Prolaktinausschüttung aufgehoben, sodass vermehrt Prolaktin sezerniert wird. Im Falle einer latenten Hyperprolaktinämie erfolgt nach Metoclopramid-Gabe ein exzessiver Prolaktinanstieg.

Vorbereitung:

  • Legen eines venösen Zugangs.
  • Aufklärung des Patienten über Nebenwirkungen (starke Müdigkeit, Unkonzentriertheit, mäßig starkes Unwohlsein)
  • Beachte: direkt nach dem Test gilt der Patient aus fahruntüchtig!

Durchführung:

Röhrchen gut beschriften, gekühlt lagern und gekühlt transportieren!

  • Abnahme der basalen Proben  -->1x Serum (Prolaktin)
  • Gabe von 10mg Metoclopramid
  • weitere Blutentnahmen nach 25 Min  -->1x Serum (Prolaktin)

Ergebnisse und Interpretation:

Erwachsene:

Follikelphase:
Basalwert < 378 mU/l + stimulierter Wert < 4830 mU/l                  à        normale Reaktion

Lutealphase:
Basalwert < 525 mU/l + stimulierter Wert < 6510 mU/l                  à        normale Reaktion
normaler Basalwert + stimulierter Wert > 6510 mU/l                      à        latente Hyperprolaktinämie

Adoleszenz:

Follikelphase:
Basalwert 126 - 210 mU/l + stimulierter Wert < 4200 mU/l            à        normale Reaktion

Mittzyklus/Ovulationsphase:
Basalwert 168 - 252 mU/l + stimulierter Wert < 4200 mU/l            à        normale Reaktion 

Lutealphase:
Basalwert 210 - 336  mU/l + stimulierter Wert < 4200 mU/l           à        normale Reaktion

Mikroadenome:                                                             
Prolaktinwert zwischen 420 und 1680 mIU/l 

Makroadenome:
Prolaktinwerte über 2100 mIU/l


Literatur:

Schulte et al, Anabasis,4. Auflage 2005
Hiort et al., Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Springer-Verlag, 2018