Dexamethason - CRH - Test (kombiniert) |
Ziel/Indikation:
Differentialdiagnose einer Hyperkortisolämie/“Pseudo-Cushing-Syndrom“ vom M. Cushing (ACTH-produzierendes Hypophysenadem)Prinzip:
Eine oft als „Pseudo-Cushing-Syndrom“ bezeichnete Hyperkortisolämie kann durch verschiedene Erkrankungen wie Depressionen, Adipositas, Bluthochdruck, Diabetes u.a. ein, dem Morbus Cushing (ACTH-produzierendes Hypophysenadenom) sehr ähnliches, klinisches Bild aufzeigen. Der Mechanismus der vermehrten Cortisolsekretion ist bisher nicht vollständig geklärt, man geht aber von einer erhöhten CRH-Sekretion und/oder einer gestörten hepatischen Cortisol-Metabolisierung aus. Durch die Gabe von Dexamethason wird die ACTH-Sekretion in der Hypophyse supprimiert (siehe Dexamethason-Kurzzeittest). Im Falle eines M. Cushing erfolgt nur eine geringe oder gar keine Suppression. Bei Vorliegen eines „Pseudo-Cushing-Syndroms“ funktioniert der negative Feedbackmechanismus noch und es kommt zu einer adäquaten Suppression des Cortisols im Serum. Durch die gleichzeitige Gabe von CRH wird der Fakt ausgenutzt, dass im Falle eines „Pseudo-Cushing-Syndroms“ durch die sowieso erhöhte CRH-Sekretion nur ein geringer Anstieg des ACTH und damit des Cortisols zu messen ist. Im Falle eines M- Cushing erfolgt durch die Gabe von CRH eine vermehrte ACTH-Ausschüttung, was in einem Anstieg des Serum-Cortisol endet. Vorbereitung:
Durchführung:Tag 1
Tag 2
Tag 3 An diesem Tag bleibt der Patient nüchtern!
àProbe gekühlt lagern und gekühlt transportieren! Ergebnisse und Interpretation:Serum-Cortisol > 2,0 μg/dl à keine genügende Suppression des ACTH durch Dexam. + vorhandene Stimulation des ACTH durch CRH-Gabe à Morbus Cushing Serum-Cortisol < 1,4 μg/dl à normale Suppression des ACTH durch Dexamethason + keine verstärkte Sekretion des ACTH durch CRH-Gabe à „Pseudo-Cushing-Syndrom“ Beachte: Auch gesunde Personen zeigen nur einen geringen Anstieg.
Literatur:Partsch, Endokrinologische Funktionsdiagnostik, Schmidt & Klauning, 7. Auflage, 2011 |
letzte Änderung: 3/12/2021 |
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