GnRH - Stimulationstest, pulsatilHypophysentraining |
Ziel/Indikation:als nachgeschalteter Test zur Differentialdiagnose von:
Kontraindikation:
Bei Jungen: erst ab 14 Jahren sinnvoll. Für Mädchen nicht validiert. Darüber hinaus: Keine. Prinzip:Eine verzögerte Reifung des hypothalamischen GnRH-Pulsgenerators (KEV) oder eine permanente hypophysäre oder hypothalamische Insuffizienz in Bezug auf die Gonadotropine und Sexualhormone kann zu einer verzögerten Pubertätsentwicklung führen. Da mit Hilfe des GnRH-Testes eine Differenzierung zwischen KEV und HH sowie zwischen hypothalamischem und hypophysärem HH nicht immer möglich ist, wird der pulsatile GnRH-Stimulationtest genutzt. Bei Vorliegen einer KEV erfolgt durch exogene Zufuhr von GnRH (über 36h) meist eine rasche LH-Synthese und- Sekretion während bei einem HH im Zeitraum des Testes keine vermehrte LH-Synthese/Sekretion auftritt. Im Falle eines hypothalamischen HH würde man durch das durchgeführte „Hypophysentraining“ (Dauer 1 Woche!) nach GnRH-Gabe einen Anstieg der Hormone LH, FSH und Östradiol bzw. Testosteron beobachten. Liegt jedoch ein hypophysärer HH vor, so kann auch durch das „Hypophysentraining“ keine Sekretion von LH, FSH und Östradiol bzw. Testosteron durch GnRH- Gabe stimuliert werden, da der Grund der Insuffizienz in der Hypophyse selbst liegt. Vorbereitung:
Durchführung:
Zur Unterscheidung von KEV und HH: Testdauer 36h Zur Unterscheidung von hypothalamischer und hypophysärer HH: Testdauer 1 Woche Tag 1:
Um 18.00 Uhr Anlegen einer Miniatur-Infusionspumpe (Bsp.: Zyklomat®Puls) an den venösen Zugang Nun erfolgt die pulsatile Gabe von 5 μg GnRH alle 90min. über einen Zeitraum von 36h (1 Woche). Tag 3 (bzw. Tag 8):
à Abnahme der weiteren Proben nach 25min. (oder 30min.) für LH und nach 45min. für FSH Ergebnisse und Interpretation:
Entscheidendes diagnostisches Kriterium ist der LH-Anstieg im 2. GnRH-Test.
Der pulsatile GnRH-Stimulationstest kann prinzipiell auch zur Differenzierung zwischen konstitutioneller Entwicklungsverzögerung (KEV) und hypogonadotropem Hypogonadismus genutzt werden. Aufgrund des hohen Aufwandes sollte der Test aber nur in ganz speziellen Fällen angewendet werden. Literatur:
Lehnert, Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokr., Diab. und Stoffw. Thieme Verlag, 4. Auflage, 2015 |
letzte Änderung: 3/12/2021 |
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