Klinische Indikation
HLA*B57 gehört zur Gruppe der MHC-Klasse-I-Proteinkomplexe und spielt als Teil des HLA ("Human Leukocyte Antigen" Komplexes eine Rolle in der immunologischen Erkennung von Fremd- und Autoantigenen. Das HLA*B57 Gen liegt auf auf dem Chromosom 6 und erfasst derzeit (02/2013) 57 individuelle Allele (www.ebi.ac.uk/imgt/hla). Das HLA*B57:01 Allel representiert eine genetische Variante, deren Vorkommen mit einer ausgeprägten Überempfindlichkeitsreaktion auf das Medikament "Abacavir" assoziiert ist (OMIM 142830). Insgesamt tragen 4 - 8 % der kaukasischen Bevölkerung das HLA*B57:01 Allel. Unspezifische Frühsymptome der Hypersensibilitätsreaktion wie Fieber, Exantheme, respiratorische und gastrointestinale Beschwerden, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie allgemeine Abgeschlagenheit könne leicht mit respiratorischen Erkrankungen oder Gastroenteritiden verwechselt werden. Das Risiko für die Hypersensitivitätsreaktion betrifft die Mehrzahl (bis zu 80 %) der HLAB*57:01 Träger. Aus diesem Grund ist eine Therapie mit "Abacavir" grundsätzlich zu vermeiden. Wenn die Resistenzlage des Erregers nur diese Therapieoption erlaubt, ist eine engmaschige Kontrolle mit eventueller Dosisanpassung notwendig.
Sonstiges
Methode |
PCR |
Kurzbezeichnung |
HLAB57 |
Präanalytik |
Eine Einwilligungserklärung des Patienten zur Durchführung einer genetischen Untersuchung ist unbedingt erforderlich, da diese Untersuchung unter das Gendiagnostikgesetz fällt. |
Aufbewahrung |
bei Raumtemperatur |
Volumen |
2 ml |
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