Definition:

Klimakterium:
Übergang vom Ende der fertilen Phase zum Beginn des Seniums

Prämenopause:
zunehmende Zyklusunregelmäßigkeiten und vegetative Beschwerden (beginn etwa 5 Jahre vor der Menopause)

Perimenopause:
Übergang zwischen Prä- und Postmenopause (ca.2 Jahre vor und nach Menopause)

Menopause:
Letzte spontane ovariell gesteuerte Regelblutung (mit ca. 51 Jahre)

Postmenopause:
Beginn 1 Jahr nach der Menopause und geht nach 10-15 Jahre ins Senium über

Pathophysiologie:

Verlust hormonaktiver Follikel in den Ovarien durch Atresie und hierdurch bedingter Östrogenmangel

Symptome:

  • neurovegetative Störungen: Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Herzrasen, sexuelle Probleme
  • psychonervöse Störungen: Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Depressive Verstimmung, Leistungsabfall
  • organische Veränderungen
  • Urogenitale Veränderungen (vaginale Trockenheit /Vaginalatrophie, Reizblase)
  • Osteoporose (bei längerem Östradiolmangel, 5-10 Jahre)

Labor:

  • LH, FSH, Östradiol
  • bei länger bestehendem Östradiolmangel:
    Pyridinoline (Urin) und Ostase (Serum) = Isoenzym der alk. Phosphatase des Knochens

Therapie

Hormonersatztherapie (HET) mit Östrogenen ggf. in Kombination mit Gestagenen bei nicht hysterektomierten Frauen. Tibolon ist wirksam zur Behandlung von Hitzewallungen. Zur Behandlung einer Vaginalatrophie reichen häufig sehr niedrige Östrogendosen aus.

Cave: Nutzen-Risiko-Verhältnis einer HET regelmäßig überprüfen!

Das Risiko eines thromboembolischen Ereignisses(Myokardinfarkt, Lungenembolie) ist in den ersten 2 Jahren der Therapie am höchsten, das Risiko der Entwicklung eines Mammakarzinoms bei einer Therapie mehr als 5 Jahre!

Die transdermale Applikation ist insb. bei Frauen mit Thrombose-, Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko, bei Migräne, Adipositas, Nikotinabusus und Gallenleiden zu bevorzugen.

NB: Eine Substitution im Sinne des Ersatzes fehlender Sexualhormone ist keine Indikation zur HET. Zugelassene Indikationen sind klimakterische und urogenitale Beschwerden!

 

Literatur:

  • Cl. Marischler, Endokrinologie, 2007, Elsevier, ISBN: 978-3-437-42266-9
  • Schaudig K. „Transdermale Hormontherapie: der bessere Weg?“, Hauptsitzung „Menopause“, 59 Kongress der DGGG, 12.10.2012, gynäkologie + geburtshilfe 2012; 17 (6)
  • Nawroth & Ziegler: Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel, 2001, ISBN: 3-540-64765-1
  • A.O. Mueck , Hormonsubstitution im Klimakterium und in der Postmenopause, Aktualisierte Anwendungsempfehlungen (Oktober 2012), Gynäkologische Endokrinologie 2013 • 11:58–61
  • Hormontherapie in der Peri- und Postmenopause (HT), S3 Leitlinie 2009, gültig bis 01.09.2014, Nr. 015/062
  • L. Thomas: Labor und Diagnose, 8 Auflage, 2012 ISBN: 978-3-9805215-8-1