Materialentnahme

Die Art, die Qualität und die Quantität des Untersuchungsmaterials sind ausschlaggebend für die erfolgreiche Isolierung und Identifizierung der Erreger von Pilzinfektionen. Es ist darauf zu achten, dass ausreichend Material gewonnen wird.
Der Patient sollte mindestens 4 Wochen vor der Probenentnahme keine Antipilzmittel mehr aufgetragen haben (Lacke, Cremes und dergleichen). Die Untersuchungsergebnisse können sonst verfälscht ausfallen. Für vorherige innere Therapien gilt eine Karenzzeit von 8 Wochen.

Nägel vorher mit 70%igen Alkohol oberflächlich desinfizieren.

Onychomykose:
Reichlich zerstörtes Nagelgewebe mit einer Schere fein abschneiden oder abraspeln (viele feine Späne, keine ganzen Stücke). Zusätzlich mit einem zahnärztlichen Haken oder Skalpell unter dem Nagel weiches Material hervorziehen, sofern vorhanden. Nagelspäne am besten von verschiedenen Nägeln für eine gepoolte Gesamtprobe gewinnen, da die Pilze nesterweise auftreten und nicht an jeder Stelle Erreger enthalten sind.

Haut:
Möglichst viele Hautschuppen mit einem scharfen Löffel abkratzen.

Kopf:
Verdächtige Haarstümpfe mit einer Pinzette herausziehen.

Entnahmematerial für Hautschuppen, Haare, Nagelspähne: sterile trockene Röhrchen 

Abstriche von Mund, Haut (Windelsoor) oder vaginal auf Candida:
Beliebige Abstrichsysteme in Röhrchen mit Gel sind möglich, so wie sie in der Bakteriendiagnostik üblich sind. Den Tupfer in das Röhrchen mit dem Gel schieben, dieses beschriften.