Entnahmematerial:

Für den Nachweis von allgemein pathogenen Bakterien: Abstrichtupfer mit Transportmedium, flüssiges Material nativ in sterile Röhrchen, Gewebe eventuell mit 1-3 Tropfen steriler physiologischer Kochsalzlösung in sterile Gefäße einbringen (keine Pathologie –Röhrchen für die Mikrobiologie verwenden!)

Materialgewinnung:

Allgemein gilt, möglichst viel Material aus der Tiefe und den Randbezirken des Entzündungsherdes zu entnehmen.
Vorher sollte, besonders bei Ulcera, offenen Wunden und Fisteln die oberflächliche sekundäre Keimbesiedlung soweit wie möglich durch Reinigung mit sterilen Tupfern entfernt werden.
Bei geschlossenen Entzündungsprozessen lässt sich das Untersuchungsmaterial durch perkutane Punktion oder intraoperative Entnahme meist kontaminationsfrei gewinnen.

Cave: Bei sog. "sterilem" Eiter (ohne Bakteriennachweis) muss auch an Tuberkulose, andere Mykobakteriosen, Aktinomykose, Brucellose, tertiäre Lues, Mykosen sowie cutane Parasitosen gedacht werden!

Untersuchungsmaterial für die Pilzdiagnostik von Haut-, Haar-, Nagelmykosen:

  • Hautschuppen: Die Haut zuvor mit 70% igem Alkohol reinigen, mit scharfem Instrumentarium aus der Randzone des fraglichen Herdes möglichst viel Material gewinnen und in steriles Gefäß einbringen. Ungeeignet: Abstrich mit oder ohne Transportmedium
  • Haare: Mit Epilationspinzette mehrere Haarstümpfe entnehmen, dabei bakteriell superinfizierte Bereiche meiden, in steriles Gefäß einbringen. Ungeeignet: abgeschnittene Haarbüschel
  • Nägel: Bei oberflächlicher Infektion krankhaft veränderte Teile der Nagelplatte entfernen, aus dem Randgebiet zum gesunden Nagel reichlich Späne gewinnen und in steriles Gefäß einbringen. Bei subungualer Infektion schuppige Ablagerungen mit stumpfem Skalpell gewinnen. Ungeeignet: mit der Schere abgeschnittenes Stück vom vorderen Nagelrand.
  • nässende Effloreszenzen, Nagelwallsekret: Abstrichtupfer im Transportmedium

Untersuchungsauftrag:

Dermatophyten und Sproßpilze – beide Erregergruppen können Dermatomykosen verursachen!