Klinische Indikation
Fluorouracil (FU)-haltige Arzneimittel gehören zu den am häufigsten eingesetzten Zytostatika in der systemischen Tumortherapie. Bei einem Teil der Patienten können schwere und lebensbedrohliche Nebenwirkungen auftreten; die Therapie-assoziierte Letalität liegt bei 0,2-1,0%. Das Risiko schwerer Nebenwirkungen wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Dazu gehört der hereditäre Mangel an Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD), der durch seltene Genvarianten im Dihydropyrimidin-Dehydrogenase-Gen (DPYD) verursacht wird. Vor dem Hintergrund, dass bis zu 9% der Patienten europäischer Herkunft eine DPD-Genvariante tragen, die zu einer verminderten Aktivität führt, und ca. 0,5% einen vollständigen Mangel aufweisen, hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) empfohlen, alle Patienten vor einer systemischen Therapie mit den FU-haltigen Arzneimitteln 5-Fluorouracil (5-FU), Capecitabin und Tegafur auf einen hereditären DPD-Mangel zu testen. Im Rahmen des EBM umfasst die Untersuchung die vier häufigsten Genvarianten, die mit schweren Nebenwirkungen unter einer FU-basierten Therapie assoziiert sind.
Beurteilung
Nach der Isolation genomischer DNA werden die Regionen der vier häufigsten Genvarianten mittels PCR amplifiziert und nachfolgend mittels Sangersequenzierung analysiert (Stufe 1). Bei Bedarf kann das gesamte DPYD-Gen mittels Sequenzierung (Stufe 2).
Referenzbereiche / Entscheidungsgrenze
International (SI): . |
nicht nachgewiesen |
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Sonstiges
Zugehörigkeit |
Genetik, Toxikologie
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Methode |
Seq. |
Synonyme |
DPYD |
Präanalytik |
Originalverschlossenes seperates EDTA-Blut versenden. Eine unterschriebene Einwilligungserklärung des Patienten ist unbedingt erforderlich, da diese Untersuchung unter das Gendiagnostikgesetz fällt. Die Bestimmung erfolgt nicht, wenn keine Einwilligungserklärung vorliegt!
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Aufbewahrung |
bei Raumtemperatur |
Volumen |
2 ml |
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