Mukolipidosen, Direktnachweis im EDTA-Blut
Klinische IndikationDie Gruppe der Mukolipidosen (ML) umfasst 4 seltene autosomal rezessiv vererbte lysosomale Speicherer-krankungen. Die Inzidenz liegt zwischen 0,05-0,2 je 100.000 Einwohner. Die ML Typ 1 (Sialidose, OMIM-GP-Code:256550) basiert auf einem Aktivitätsdefizit der lysosomalen alpha-Neuraminidase (Sialidase, GG-Code:608272). Bei einer Funktionsstörung der Sialidase kommt es zur lysosomalen Akkumulation Sialyloligosaccharide-reicher Glykopeptide. ML Typ 2/3 werden durch eine verminderte Enzymaktivität der N-Acetylglukosamin-1-Phospho-transferase verursacht (OMIM-GP-Code: 252500, 252605). Der Enzymkomplex besteht aus 6 Untereinheiten, die von 2 Genen kodiert werden (GNPTAB-Gen: alpha-, beta- Untereinheit, GG-Code:607840 und GNPTG-Gen: Gamma-Untereinheit, GG-Code: 607838). Mutationen im GNPTAB-Gen sind ursächlich für die ML 2 (I-cell-disease) verantwortlich. Bei ML Typ 2/3 wird das spezifische lysosomale Sortierungssignal, der M6P-Rest, nicht korrekt synthetisiert, so dass lysosomale Enzyme verstärkt sezerniert und in zytoplasmatische Einschlüsse transportiert werden. Der ML Typ 4 (OMIM-GP-Code: 252650) stellt die seltenste der vier Mukolipidose-Formen dar. Die Erkrankung wird durch Mutationen im Mukolipin-1-Gen (GG-Code:605248) verursacht. Mit Ausnahme des Typs 3 sind ML-Erkrankungen durch starke psychomotorische Retardierung gekennzeichnet, während Dysmorphien des Skeletts und Retinopathien sich variabel klinisch manifestieren. Personen mit ML Typ 3 haben einen milderen Phänotyp und bessere Prognose als die ML Typen 1, 2 und 4. BeurteilungNach einer DNA-Extraktion aus EDTA-Blut, werden die kodierenden Exone der jeweiligen Gene mittels PCR amplifiziert. Der Nachweis der Mutationen erfolgt durch Sequenzierung dieser Bereiche und den nachfolgenden Vergleich mit den jeweiligen Referenzsequenzen. Sonstiges
|
![]() |
Aufklärung vor genetischen Analysen gemäß §9 Gendiagnostikgesetz |
![]() |
Einwilligungserklärung zur Durchführung einer genetischen Analyse |
![]() |
Laborinformation 109: Gendiagnostikgesetz |
Stand: 15.06.2017 |
nicht akkreditiertes Verfahren |