Phenylketonurie PAH-Gen - Nachweis im EDTA-Blut
Klinische IndikationDie Phenylketonurie (PKU) ist ein autosomal rezessiv vererbter Defekt des Aminosäuren-Stoffwechsels (OMIM_GP Kode: 261600), der durch Mutationen des Phenylalaninhydroxylase (PAH)- Gens (OMIM_GG-Kode: 612349) verursacht wird. Die verminderte Enzymaktivität der PAH führt zur Akkumulation des Phenylalanins (Phe) im Blut und gleichzeitigem Mangel an Tyrosin. Zusätzlich hemmen die erhöhten Phe-Konzentrationen kompetitiv die intrazelluläre Aufnahme anderer neutraler Aminosäuren am gemeinsamen Transporter LAT1. Der daraus resultierende Aminosäuremangel spielt neben den hohen Phe-Konzentrationen eine pathophysiologische Rolle bei der klinischen Manifestation, insbesondere der mentalen Retardierung. Die PKU hat in Europa eine Prävalenz von 1:3.000 1:30.000 und wird im Neugeborenenscreening untersucht. Mutationen im PAH-Gen haben einen Anteil von ca. 98% an den hereditären Formen der Hyperphenylalaninämie. 2-3% der europäischen Bevölkerung sind heterozygote Konduktoren, die aber keine laborchemischen und klinischen Merkmale der PKU aufweisen. Entsprechend der verbleibenden Restaktivität der PAH werden klassische und milde Verlaufsformen unterschieden, die unterschiedliche Phe-Plasmakonzentrationen aufweisen (normal: 50-110 µmol/l; klassische PKU: > 1.200µmol/l; moderate PKU: 600 - 1.200 µmol/l ; milde PKU: 120-600µmol/l. Die maternale PKU tritt bei erkrankten Frauen während der Schwangerschaft auf. Aufgrund der teratogenen Wirkung erhöhter Phe-Konzentrationen soll ein Grenzwert von 360 µmol/l nicht überschritten werden. Seltene Fälle einer hereditären Hyperphenylalaninämie (ca. 2%) sind auf Mutationen in Genen, die für den Tetrahydrobiopterin-Metabolismus verantwortlich sind, zurückzuführen. BeurteilungMethode: Sonstiges
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Aufklärung vor genetischen Analysen gemäß §9 Gendiagnostikgesetz |
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Einwilligungserklärung zur Durchführung einer genetischen Analyse |
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Laborinformation 109: Gendiagnostikgesetz |
Stand: 9/5/2019 |
nicht akkreditiertes Verfahren |