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Porphyrien, hereditärer - Nachweis im EDTA-Blut

Klinische Indikation

Porphyrien sind Erkrankungen, die durch eine Störung der Enzyme der Hämbiosynthese bedingt sind. Das Häm, ein eisenhaltiger Tetrapyrrolring, wird als prosthetische Gruppe zahlreicher Enzyme (z.B. Cytochrom P450, Guanylatzyklase) und anderen Proteinen wie Hämoglobin und Myoglobin benötigt und ist für lebenswichtige Funktionen (z.B. Zellatmung, Energiestoffwechsel, Metabolisierung von Xenobiotika) essentiell. Die Hämbiosynthese findet in den Mitochondrien und dem Zytosol und umfasst eine Kaskade von 8 Hauptenzymen, die über verschiedene "feedback"-Mechanismen reguliert sind. Verschiedene Faktoren, wie z.B. Alkohol, Hungerzustände und Pharmaka, induzieren durch den Verbrauch von Cytochrom P450 eine Steigerung der Hämbiosynthese. Alle enzymatischen Schritte können hereditär- bzw. sekundär vermittelte Aktivitätsminderungen aufweisen, die dann zu Porphyrien führen. Die klinische Manifestation hereditärer Erkrankungen wird oft durch exogene Faktoren (Stress, Hunger, Medikamente induziert, wobei die Anreicherung von Porphyrinvorstufen bzw. -metaboliten in den Organen den Erkrankungstyp (erythropoetische oder hepatische Porphyrien) definieren (siehe Tabelle).

Porphyrie (OMIM_GP-Kode): / Enzymdefekt (OMIM_GG-Kode):
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Erythropoetische Porphyrien
- Erythropoetische Protoporphyrie (177000) / FERROCHELATASE; FECH (612386)
- Kongenitale erythropoetische Porphyrie (263700) / UROPORPHYRINOGEN III SYNTHASE; (606938)

Hepatische Porphyrien
- Akut intermittierende Porphyrie (AIP) (176000) / PORPHOBILINOGEN DEAMINASE; PBGD (609806)
- Porphyria variegate (PV) (176200) / PROTOPORPHYRINOGEN OXIDASE; PPOX (600923)
- Hereditäre Koproporphyrie (HKP) (121300) / COPROPORPHYRINOGEN OXIDASE; CPOX (612732)
- Porphyria cutanea tarda (PCT) (176100) / UROPORPHYRINOGEN DECARBOXYLASE; (613521)
- Hepatoerythropoetische Porphyrie (176000) / UROPORPHYRINOGEN DECARBOXYLASE; (613521)
- Akute Hepatische Porphyrie (612740) / DELTA-AMINOLEVULINATE DEHYDRATASE; (125270)

Beurteilung

Nach einer DNA-Extraktion aus EDTA-Blut, werden entsprechend der laborchemischen Charakterisierung und klinischen Manifestation die kodierenden Exone inkl. der Spliceorte des Kandidatengens in Rahmen der Stufendiagnostik mittels PCR amplifiziert. Der Nachweis der Mutationen erfolgt durch Sequenzierung dieser Bereiche und den nachfolgenden Vergleich mit den Referenzsequenzen. Exon-übergreifende Deletionen und Insertionen werden mit Hilfe der MLPA-Methodik analysiert.

Normalbereiche

Konventionell (KE): .
Nachweis von Mutationen in Genen der Hämbiosynthese.

Sonstiges

Methode PCR
Synonyme Hämbiosynthese
Präanalytik

Originalverschlossenes seperates EDTA-Blut versenden. Eine unterschriebene Einwilligungserklärung des Patienten ist unbedingt erforderlich, da diese Untersuchung unter das Gendiagnostikgesetz fällt. Die Bestimmung erfolgt nicht, wenn keine Einwilligungserklärung vorliegt!

Aufbewahrung bei Raumtemperatur
Volumen 2 ml
Aufklärung vor genetischen Analysen gemäß §9 Gendiagnostikgesetz
Einwilligungserklärung zur Durchführung einer genetischen Analyse
Laborinformation 109: Gendiagnostikgesetz

Stand: 15.06.2017

nicht akkreditiertes Verfahren

 

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