Seit Mitte Mai werden verstärkt Durchfallerkrankungen mit Enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC) beobachtet. Hierfür verantwortlich ist eine pathogene Variante von E. coli, einem normalerweise apathogenen Bestandteil der Darmflora. Diese Variante produziert Shigatoxine stx1 und stx2. Diese führen zu einer Kapillarschädigung. Als Folge können wässriger - blutiger Durchfall, generalisierte Mikroangiopathie mit Hämolyse, Gerinnungsstörungen und Nierenversagen / hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) auftreten. Die Infektion erfolgt durch den Verzehr von verunreinigten nicht ausreichend erhitzten Lebensmitteln. Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist fäkal/oral möglich. Die Inkubationszeit liegt bei 2 bis 10 Tagen. Für eine Ansteckung genügen ca. 10-100 Keime. Daher ist eine strikte Hygiene unerlässlich.

Neben EHEC kommen auch andere Erreger (enteropathogene Bakterien, Viren, Protozoen sowie ggf. auch Pilze) als Ursache der infektiösen Diarrhoe in Frage!

Diagnostik

  • kulturelle Anzucht und Anreicherung; Toxin-Nachweis (Ergebnis am Folgetag) und im positiven Fall molekulare Bestätigung und Differenzierung (real-time PCR) und Bestimmung der Serovariante
  • Bei positiven Toxin-Nachweis teilen wir die Diagnose „EHEC-Verdacht“ dem Einsender unverzüglich mit
  • Bei Verdacht auf HUS bieten wir den molekularen Nachweis (mittels real-time PCR) als Cito-Untersuchung an (nur nach tel. Absprache)
  • Bei einzelnen Patienten konnte der EHEC-Nachweis aus der Urinkultur erbracht werden

Material

  • Stuhlproben (Rektalabstriche sind ungeeignet!)
  • Urine bei entsprechender Symptomatik

Achtung

  • Der Nachweis von EHEC (Meldepflicht durch das Labor) und der Verdacht auf HUS (Meldepflicht durch den einsendenden Arzt) sind nach dem IfSG meldepflichtig!
  • Ausnahmekennziffer 32006 anwendbar (meldepflichtige Erkrankung bzw. V.a.)

 

Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gern telefonisch zur Verfügung (0391 24468-0 oder -250)

 

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