Neue Marker bei Präeklampsie: PLGF und sFLT-1

Die Präeklampsie (in Deutschland ca. 2- 5 %) ist eine der Hauptursachen für maternale und perinatale Morbidität und Mortalität. 

Der wichtigste pathophysiologische Mechanismus ist eine mangelnde Durchblutung der Plazenta aufgrund einer Störung in der Anlage der Blutgefäße (Angiogenese). Mittels zweier neuer Laborparameter  ist eine Erkennung des Risikos für die Entwicklung einer Präeklampsie bis zu 5 Wochen vor der symptomatischen Ausprägung möglich.  Es handelt sich dabei um PLGF  (placental growth factor) und sFLT-1 (soluble fms-like tyrosin kinase-1), die die adäquate Bildung der plazentaren Zirkulation in den Plazentazotten sicherstellen.  Mittels des gebildeten Quotienten (sFLT/PLGF) ist eine Abschätzung einer sich entwickelnden Präeklampsie bzw. HELLP-Syndrom bereits ab der 20. SSW möglich. Bei Schwangeren mit Präeklampsie steigt der sFLT-1-Wert an bei gleichzeitigem Abfall der PLGF-Konzentration.

In der Praxis wäre bei Risikoschwangeren die Bestimmung von PLGF/ sFLT-1 im Serum geeignet:

  • bei einer Präeklampsie in einer früheren Schwangerschaft
  • bei familiärer Vorbelastung
  • bei frühen oder sehr späten Schwangerschaften
  • bei starkem Übergewicht
  • bei bestehenden chronischen Krankheiten wie: Bluthochdruck, Nierenerkrankungen, Diabetes mellitus, Gerinnungsstörungen

Literatur:  
S1-Leitlinie: Diagnostik und Therapie hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen, 12/2013
C. Birdir  et al.: Präeklampsiescreening im ersten Trimenon, Gynäkologe 2015 • 48:394–398 

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