- wichtigstes proinflammatorisches Zytokin zur Synthese der Akute-Phase-Proteine in der Leber
- schneller Anstieg bei Entzündungsreaktionen (innerhalb von ca. 3 Stunden)
Indikation
- Frühdiagnostik einer neonatalen Sepsis bei Risikoneugeborenen und einer Sepsis/ SIRS (systemic inflammatory response syndrome) bei Erwachsenen
- Prognose und Einschätzung des Ausmaßes einer Organschädigung (z.B. bei Schädel-Hirn-Trauma, Gewebshypoxie und -trauma)
- Verlaufsbeurteilung bei ARDS und maschineller Beatmung
Material
mindestens 1 ml Serum
Die Messung ist auch aus Liquor und Nabelschnurblut möglich.
Präanalytik
Die Blutprobe sollte innerhalb von 30 Minuten nach Blutentnahme abzentrifugiert werden.
Das Serum sollte bei -20°C tiefgefroren gelagert und transportiert werden.
Referenzbereich
Alter |
Konzentration |
Interpretation |
Serum und EDTA-Blut |
< 5 ng/l |
kein Hinweis auf akute Entzündung
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< 15 ng/l |
ITS: praktisch sicherer Ausschluss einer Entzündung
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15 - 150 ng/l |
lokale Entzündung (z.B.: Pneumonie, Hwarnwegsinfektion, Abszess, Weichteilinfektion)
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> 150 ng/l |
Systemischer Entzündung (Korrelation mit dem Ausmaß der Entzündung)
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Liquor |
< 8,7 ng/l |
kein Hinweis auf akute Entzündung
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Interpretation
Eine Erhöhung vom IL-6 erlaubt keine differentialdiagnostischen Rückschlüsse auf die Ursache, sondern zeigt nur eine ablaufende Entzündung unterschiedlichster Genese. Der zusätzliche Nachweis von TNF-a spricht für eine Überaktivierung von Makrophagen/Monozyten, wie das bei SIRS der Fall ist.
- Nachweis im Nabelschnurblut: Indikator für die Entwicklung einer neonatalen Sepsis, die mit der CRP-Bestimmung erst 24 bis 36 Stunden später detektierbar wäre (CRP hat in den ersten 24 Lebensstunden keine akzeptable Sensitivität).
- Schädel-Hirn-Trauma: erhöhte Werte in den ersten Stunden nach Trauma zeigen einen ungünstigen Verlauf (lange Beatmung, hohe Pneumonieinzidenz, höhere Letalität)