Sproßpilzdiagnostik sollte als Untersuchungswunsch immer extra aufgeführt werden.
(z.B. E+R+Pi)

1. chronisch rezidivierende Entzündungen mit hoher Sproßpilzbeteiligung

  • Cystitis- bes. im Alter (z.B. Frauen über 50 Jahre)
  • Harnwegsinfekt allgemein – bes. in der Adoleszenz (z.B. Mädchen 8-15 Jahre)
  • Vaginose, Vulvitis
  • Pruritus ani
  • Ulcus cruris
  • Schlecht heilende Wunden aller Art
  • Mundschleimhautherde
  • Otitis- besonders Otitis externa
  • Bronchitis
  • Alle Lokalisationen bei Abwehrschwäche (Tumor, Leukose, HIV)

2. Gastrointestinale Beschwerden mit hoher Sproßpilzbeteiligung

  • wässrige Diarrhöe
  • Gärungsdyspepsie insbesondere bei Kindern
  • Meteoristische Beschwerden (Blähungen, Völlegefühl)

 

Die Sproßpilzdiagnostik im Stuhl ist schwierig. Dies liegt vor allen Dingen daran, dass bei bestimmten Nahrungsmitteln und Ernährungsgewohnheiten im Stuhl Candida physiologisch auftreten kann.
Entscheidend für den Verdacht auf eine pathologische Besiedlung des Darms mit Candida ist sowohl der gehäufte Nachweis hoher Candidakonzentrationen verbunden mit der Ermittlung einer Candidatiterdynamik als Kontrolle.

Interpretation der Candidakonzentrationen im Stuhl:
< 103   Candidakolonien/g Stuhl = apathogen
103 bis 105   Candidakolonien/g Stuhl = kontrollbedürftig
ab 106   Candidakolonien/g Stuhl = pathogen bei mehrmaligem Nachweis

 

 

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