Schilddrüsen Antikörper |
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Ein erheblicher Teil der Schilddrüsenerkrankungen beruht auf einer Immunreaktion gegen Autoantigene der Schilddrüse. Bei Gesunden ist die Autoreaktivität ein normaler Prozess, der unter Kontrolle von Suppressor-Mechanismen steht. Bei immunvermittelten Schilddrüsenerkrankungen werden Funktion und das Wachstum der Schilddrüse fehlgesteuert. Die wichtigsten Antikörper bei autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen:1. TRAK (TSH-Rezeptor-Antikörper)Sie binden an den TSH-Rezeptor und führen über eine Stimulation zum M. Basedow. 2. MAK (Schilddrüsenperoxidase-Antikörper a.TPO-AK genannt)Sie sind typisch für die Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis). 3. TAK (Thyreoglobulin-Antikörper)Sie treten bei Autoimmunthyreoiditis auf, sind nur bedeutsam in Fällen, wo MAK negativ sind und dennoch eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung vermutet wird. Indikation:
InterpretationDie oben genannte Zuordnung der Autoantikörper zu den verschiedenen Erkrankungen spiegelt die häufigsten labormedizinischen Konstellationen wieder. Autoantikörper können aber auch bei weiteren Erkrankungen nachweisbar sein (z.B.: TAK bei Thyreoiditis de Quervain oder TRAK bei disseminierter Autonomie) bzw. sich mit anderen Antikörpern überlagern (TRAK in bis zu 10% der Fälle bei Hashimoto-Thyreoiditis bzw. TAK in bis zu 40% der Fälle bei Morbus Basedow, etc.). Aufgrund der Komplexität der Schilddrüsenautoantikörper sollte der Klinik des Patienten besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden. Ein Autoantikörperbefund kann immer nur in Verbindung mit den klinischen Symptomen des Patienten zu einer erfolgreichen Diagnose führen. Hinweise aus dem EBM:
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letzte Änderung: 7/5/2018 |
Laborinformation 59 |
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